Tja ja, die liebe Sparquote. Als Sparquote bezeichnet man üblicherweise denjenigen prozentualen Anteil an den Gesamteinnahmen, welchen man spart und für den Vermögensaufbau nutzt.
Wenn man mit dem Vermögensaufbau beginnt, ist man in der Regel zunächst darauf angewiesen, Geld anzusparen, um erst einmal über einen gewissen finanziellen Grundstock zu verfügen.
In einigen Blogs und Foren habe ich gelsen, dass sich User fragen, wie man denn 30 oder 40% Sparquote erreichen kann; sie seien unzufrieden mit ihren persönlichen Ergebnissen.
Die Frage nach der ‚richtigen‘ Quote läßt sich natürlich nicht pauschal beantworten. Wie hoch die individuelle Sparquote zu bemessen ist, richtet sich nach dem zur Verfügung stehendem Einkommen. Je mehr Einnahmen man hat, desto leichter ist es, einen höheren Anteil des zur Verfügung stehenden Geldes zu sparen. Zumindest dann, wenn man nicht den Fehler begangen hat, seinen individuellen Lebenstandart zu schnell zu hoch zu schrauben. Hierzu zwei Beispiele:
1)
Ein Single, welcher 1000,00 € netto zur Verfügung hat, hat bereits viel erreicht, wenn er 12,5 % dieser Summe also 125,00 € in Monat spart. Für das tägliche Leben stehen ihm dann noch 875,00 € zur Verfügung und -wenn man sich nicht clever organisiert und Einsparpotentiale erschließt- wird man im Alltag sicher merken, dass man nunmehr weniger Geld für den allgemeinen Lebensbedarf zur Verfügung hat.
2)
Verdient man hingegen als Single 5000,00 € netto und hat nicht den Fehler gemacht den eigenen Lebensstandart ZU hoch zu gestalten, ist es überhaupt kein Problem 50% zu sparen. Selbst wenn man in diesen Beispiel 2.500,00 € im Monat auf ein Tagesgeldkonto überweist oder auf dem Wertpapiermarkt oder in Immobilien anlegt, bleiben einem noch 2500,00 € zum Ausgeben über. Das sollte für einen Single in der Regel ( keine Regel ohne Aussnahme ;-)) locker reichen, um gut über die Runden zu kommen.
Macht jetzt der Single in Beispiel 2 mit der Sparquote von 50% mehr als der Single in Beispiel 1) mit der Sparquote von 12,5%? Ist es für den Single in Beispiel 2 härter, da er ja ganze 50% seiner Einnahmen unberührt lässt und für den Vermögensaufbau verwendet?
Ich denke nicht! Persönlich halte ich es für wesentlich schwieriger 12,5% von 1.000,00 € zu sparen, als 50% von 5.000,00 € . Seid also nicht zu unzufrieden, wenn ihr aufgrund eurer persönlichen Verhältnisse vielleicht keine 25% Sparquote erreicht. Allerdings denke auch ich, dass 12,5 % für jeden drin sein sollten. Also, auf geht’s 😉
Zum Weiterlesen:
Erfahrungen eines Anlegers
Das 1×1 des Vermögensaufbaus – Teil 1: Der Einstieg
Das 1×1 des Vermögensaufbaus – Teil 2: Wie legt man Geld zurück?
Das 1×1 des Vermögensaufbaus – Teil 3: Der Zinseszins
Das 1×1 des Vermögensaufbaus – Teil 4: Tipps für den Weg in die finanzielle Freiheit
Das 1×1 des Vermögensaufbaus – Teil 6: Reich werden trotz Schulden?
Buchtipps zum Thema (*Klick*)
Die Einkommensverhältnisse in den beiden Beispielen gehen natürlich weit auseinander. Es ist für den Single #2 IMHO mit Abstand wesentlich leichter, die 50% zu sparen. Wenn er denn gelernt hat, mit Geld umzugehen. Wie heißt es so schön: Die Leute kaufen mit Geld das sie nicht haben, Sachen die sie nicht brauchen, um Leute zu beeindrucken, die sie nicht mögen. Beobachtet es mal. Man schüttelt manchmal mit dem Kopf, was so an Autos und Mobiltelefonen im Besitz von denen ist, denen man tendenziell einen nicht so komfortablen finanziellen Hintergrund zuschreiben kann.
Meiner Meinung nach ist da aber zu beachten, ob Single #2 nicht vielleicht auch schon mit 1000 € angefangen hat und nach und nach Gehaltserhöhungen u.ä. bekommen hat… Denn dann konnte er seinen Lebensstil und seine Sparrate gleichzeitig hochschrauben.
Ich war zwar noch nie in Situation von Single #2 aber ich könnte mir vorstellen, dass es schwieriger ist, Single #1 zu sein. Man hat ja eh schon wenig zur Verfügung und die Sparrate ist nicht hoch genug, dass man schnelle Erfolge sieht.
test
Wenn man nicht über seine Verhältnisse lebt, dann sollte eine Sparquote von 50% machbar sein.
Sehr geehrter Milion@r ,
Sie haben entweder die Intention dieses Artikels nicht verstanden oder gehören zu dem „Ursula von der Leyen“-Flügel 😉
Die zwei Beispiele sind bewusst weit auseinander gewählt worden, um zu zeigen worauf es ankommt (bei 2000€ gegen 2050€ würde viel größere Rolle spielen, ob man in München oder irgendwo auf dem Land wohnt, sprich es kommt dann eher auf wohnortbedingte Lebenshaltungskosten).
Hier steht eben nicht die Frage, ob man mit 2 statt 3 Brötchen schon satt wäre – der Single 2 kann sich so viele Brötchen leisten, wie er will und liegt immer noch mit seiner Sparrate und umso mehr in absoluten Beträgen unerreichbar weit vorne. Er muss nur seine Konsumgier im gesunden Rahmen halten und kann ansonsten sich viel mehr leisten.
Dabei ist der „extrem“-Wert von 1000€ Netto im Monat leider um einiges häufiger in unserer Gesellschaft vorzufinden, als 5000€ im Monat.
Erklären Sie uns bitte schön, wie ein Single bei 50 % Sparquote, also mit 500€ über die Runden kommen kann. Der so viel diskutierte zu niedrige Harz4-Regelsatz beträgt 359€. D.h. dem Single 1 bleiben darüber hinaus 141 € für Kaltmiete und Heizkosten (und eventuell sonstige Leistungen die Harz4-ler über den Regelsatz hinaus bekommen).
Betragen seine Ausgaben größer gleich 501€ im Monat, würde Single 1 „über seine Verhältnisse leben“, weil er die Sparquote von 50% nicht erreicht hat! Das ist Ihre Definition und leider auch einiger unserer Politiker.
An dieser Stelle wollte ich nicht über Politik diskutieren, sondern auf das Titelthema zurückkommen.
Auf die Sparquote haben eben einige Faktoren Ihren Einfluss. Der eine davon sind Nettoeinkünfte. Weitere sind es wohnortbedingte Lebenshaltungskosten, Haushaltstyp, Langfristige Verbindlichkeiten (Immobilien)…
Auch wenn wir als Beispiel 2000€ Netto im Monat nehmen, wären viele Familien sehr froh, wenn sie auf 12,5% Sparquote bzw.250€ kämen.
Als Single 1 würde ich mich nicht so sehr darauf konzentrieren, wie ich meine Sparquote weiter verbessere, sondern wie ich mein Einkommen erhöhen kann. Denn ansonsten bekommt man recht bald ein Motivationsproblem (Nebenkostennachzahlung, Erhöhung der Versicherungsbeiträge usw.).
Sehr wichtig ist aber auch, dass vor dem Schritt der Einkommenserhöhung, ein System bereits geschaffen ist, das wenigstens mit 12,5% Sparquote funktioniert!