Jo, in letzter Zeit ist bei mir einiges passiert. Ich bin vor einiger Zeit für meinen momentanen Arbeitgeber in die Schweiz gegangen, um am Aufbau einer neuen Landesgesellschaft mitzuwirken. Als Ausgleich für meine Bereitschaft in die Schweiz zu gehen, wurde mir befristet auf zwei Jahre ein besonderer Gehaltsbonus gewährt (für das dritte Jahr hätte es auch noch etwas gegeben, das wäre aber nicht so lukrativ). Im Ergebnis habe ich hierdurch mein Nettogehalt temporär verdoppelt können.
Eigentlich hatte mein Arbeitgeber gedacht, dass ich mit meiner ganzen Familie umziehen würde und auch nach den zwei Jahren in der Schweiz zu normalen Bezügen bleiben würde. Dies kam für meine Familie jedoch nicht in Frage. Ich bin daher über die Wochenenden gependelt und hatte durch die Zweitwohnung in der Schweiz und die Kfz-Kosten auch höhere Ausgaben. Trotzdem konnte ich eine ganze Menge Geld zurücklegen und hatte in den letzten Monaten eine echt tolle Sparquote. Dies ist mir beim Vermoegensaufbau sehr entgegen gekommen.
Allerspätestens im dritten Jahr hätte sich der Relocationbonus nicht mehr gerechnet. Ich hatte mich daher bereits schon vor einiger Zeit dafür entschieden, mir einen Job zu suchen.
Ich hatte eigentlich gedacht, dass es in der heutigen Zeit sehr schwierig ist, etwas Adäquates zu finden und habe daher mit der Jobsuche bereits 10 Monate vor meinem angedachten Wechseltermin begonnen. Aber dann ging alles ganz schnell. Ich habe meinen CV initiativ an einen Headhunter geschickt, der mich vor 2-3 Jahren einmal über die Plattform ‚Xing’ kontaktiert hatte. Damals hatte ich kein Interesse, aber jetzt dachte ich, ich versuche es einfach noch einmal. Der Headhunter hat mir innerhalb von einer Woche zwei Jobs angeboten und ich hatte in der darauffolgenden Woche direkt zwei Vorstellungsgespräche.
Einer Firma habe ich abgesagt, mit der anderen habe ich weiterverhandelt. Wir waren uns sehr schnell einig, dass wir zusammen kommen wollen, haben dann aber noch 6 Wochen um das Gehalt und die sonstigen Vertragsbedingungen gestritten. Ich habe bis zuletzt versucht, die Probezeit wegzukriegen (ist mir nicht gelungen, sie wurde aber immerhin von 6 auf 3 Monate reduziert) und eine Mindestabfindungssumme (hier bin ich komplett gescheitert) zu vereinbaren.
Bei meinem jetzigen Arbeitgeber bin ich seit 9 Jahren. Falls die mich loswerden wollten (was nicht der Fall ist), würde die das in der hier gelebten Praxis bei meiner Managementebene mindestens ein Jahresgehalt an Abfindung kosten. Diese Sicherheit gebe ich auf. Andererseits finde ich es sehr spannend, etwas Neues auszuprobieren und hey, no risk no fun!
Bei meinem neuen Arbeitgeber verdiene ich jetzt ein mtl. Bruttogehalt in Höhe von 7.750,00 Euro fix und zusätzlich bis zu 3 Monatsgehälter Bonus im Jahr. Zusätzlich habe ich einen Tag Homeoffice die Woche (ich habe noch vor, etwas nebenbei zu machen, das kommt mir somit sehr entgegen). Optimalerweise verdiene ich somit 116k Euro brutto. Das ist in Hinblick auf das normale Gehalt bei meinem jetzigen Arbeitgeber (also ohne Schweiz-Bonus) eine klare Verbesserung.
Wenn ich unlauter wäre, hätte ich noch versuchen können mich bei meinem jetzigen Arbeitnehmer daneben zu benehmen, um noch gefeuert zu werden und zusätzlich noch eine Abfindung zu kassieren. Aber so bin ich nicht. Das wäre mir zu schäbig, auch wenn mich einige in meinem Freundeskreis deshalb für verrückt halten…. Ich trete meine neue Stelle im Juni an und muss noch viel organisieren und erledigen. In den Urlaub will ich auch noch…Seht mir deshalb bitte nach, dass ich vielleicht ein wenig weniger schreibe.
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