In der aktuellen Ausgabe von Focus Money (Nr.46/2010) gibt es einen Bericht über Aktienstrategien. Demnach hat ein Zertifikat, welches auf die Dividenstrategie setzt (DE000SG0EDL4) den Vergleichsindex (MSCIW) klar geschlagen. 51% zu 22% in den letzten 6 Jahren. Klar, glaube nur den Statistiken, die Du selbst erstellt hat. Es steht dort leider nicht wie er Vergleich in der siebenjährigen Betrachtung, etc. aussieht. Warum haben die genau einen Zeitraum von sechs Jahren genommen? Dennoch halt ich viel von dieser Strategie.
Die Dividendenstrategie wird auch von Max Otte in seinem Buch „investieren statt sparen beschrieben. Ich habe über das Buch schon berichtet.
Nach Otte wurden mit dieser Strategie durchschnittlich 15-18 % Rendite erzielt, der DAX also klar geschlagen. Die Beschreibung ist die Gleiche wie in dem Gastbeitrag. Man betrachtet diejenigen 10 Titel des DAX (oder eines anderen Index), welche die höchste Dividendenrendite aufweisen und kauft davon die fünf, welche rein vom die Günstigsten sind (gemeint ist wirklich nur die reine Zahl des Preises; nicht etwa der innere Wert oder das KGV).
Warum der billigste Preis? Otte begründet dies mit einem psychologischen Kaufanreiz für eben diese Titel (Sieht billig aus; Kauf ich!) Das Kapital soll man dabei gleichmäßig in die 5 günstigsten Titel investieren und die Aktien dann 1 Jahr und einen Tag (hier wohl noch wegen der alten steuerlichen Regelung) liegen lassen und dann eine neue Betrachtung aller DAX-Aktien nach den gleichen Kriterien vornehmen und ggfs. umschichten.
Andere Beiträge zu diesem Thema:
Also, ein Jahr und einen Tag bringt nun ja keine Vorteile mehr…
Aber in welchen Abständen sollte man ggfs. umschichten deiner (eurer) Meinung nach?
Ich kenne auch noch die 1-Jahres-Regel. Sonst geht es ordentlich in die Steuer. Welche Regel wäre denn jetzt zu beachten?
Die 1-Jahres-Regel gilt seit dem 01.01.2009 nicht mehr. Unabhängig von der Haltezeit sind nunmehr 25% zu versteuern. Die Haltefrist ist nunmehr nicht mehr so wichtig. Der vorgenannte Fonds schichtet alle 6 Monate um.
Da bekommt ja die Rechnung von Bodo Schäfer eine ganz andere Dimension… Ich erinnere mich nur an ein Beispiel, dass wenn mein monatlicher Bedarf 2000 EUR beträgt, ich nur ein Kapital in Höhe von 300.000 EUR mit 8 % Rendite anlegen müsste, und ich könnte gut und alleine von den Zinsen leben. Mit 25 % Steuern bekommt die ganze Sache irgendwie einen negativen Beigeschmack 😉
Ich hab auf meiner Seite auch über die Dividendenstrategie geschrieben. M.E. eine der besten (und einfachsten) Strategien an der Börse. Bezüglich der Haltefrist hab ich allerdings auch kein Patentrezept mehr an der Hand. Das mit dem Jahr war eben leicht zu merken und umzusetzen, aber das ist ja jetzt hinfällig…
Ich habe spasshalber nach dieser Methode berechnet. Allerdings etwas abgewandet.
Einsatz: 1000 Euro
Zeitraum: 2004 bis 2009
Es wird nur in eine einzige Aktie investiert.
Aktie mit der größten (Methode 1) oder zweigrößten Rendite (Methode 2) wird genommen. Der Kurs spielt dabei keine Rolle.
Methode 1: 1047 Euro nach 5 Jahren
Methode 2: 2021 Euro nach 5 Jahren.
😀
@pimo:
OK, was sagt uns das jetzt? bei dieser varianz sehe ich höchstens die Aussage, dass der Faktor Glück den grössten Einfluss hat.
Grundsätzlich gilt bei der Dividendenstrategie wie bei allen anderen bekannten Strategien: da sie bekannt sind können sie antizipiert werden, d.h. die langfristige Performanz nähert sich dem Durchschnitt an.
Natürlich kann man aus der Vergangenheit immer wieder Zeiträume rausfischen, bei denen die Performance von Strategie X besser war als der Benchmark. Genausogut kann man auch zeiträume raussichen, in denen diese Strategie schelchter war.
Diese Dividendenstrategie wurde von O’Higgins erfunden und war ursprünglich auf amerikanischen Markt fokusiert (ob die Amis sich für solche Länder wie Deutschland und ihre Steuerspezialitäten interessieren?! 😉 ).
Also es wurde hin- und her gerechnet mit 6 Monaten sowie auch mit 2 Jahre Haltefrist. Die besten Ergebnisse gab es jedoch bei 1 Jahr halten!
In Deutschland kam dann doch der spezifische Zusatz 1 Jahr „und 1 Tag“ eben aus steuerlichen Gründen.
Also der Fonds wendet die Strategie falsch an, wenn alle 6 Monate umgeschichtet wird!!!
@pimo und @romsdalen:
es gibt auch abgewandelte Varianten.
Die bekannteste ist: die Aktie mit der höchsten Rendite wird nicht mit ins Boot genommen, da sie höchstwahrscheinlich etwas größere Probleme hat.
Pimo hat uns bewiesen, dass diese Aktie(Kandidat) in den letzten 5 Jahren wirklich schlechte Performance hatte. Bei der Strategie wird Kapital gleichmäßig auf die anderen 4 verteilt.
->Noch bessere Ergebnisse.
Andere Variante wäre wiederum die Aktie mit der höchsten Rendite nicht zu berücksichtigen und ihren Anteil für die zweitbeste Aktie auszugeben (2/5). Diese Aktie entwickelt sich am besten. Pimos Berechnungen haben auch dies bewiesen.
->Noch bessere Ergebnisse
Dritte Variante wäre das gesamte Kapital auf die zweitbeste Aktie zu setzen. Aus dem bereits erklärten Grund langfristig die besten Ergebnisse. Allerdings steigt das Risiko in unermessliche Höhen. Es folgt eine Abwechslung von exorbitanten Gewinnen und unerträglichen Verlusten mit der Aussicht auf Totalverlust.
Es sind mehr als 25 % Steuern!
25 % Kapitalertragssteuer
+ 5,5% Soli
= 26,375 % Ingesamt
Oder für Kirchensteuerzahler
25 % Kapitalertragssteuer
+ 5,5% Soli
+ 9% Kirchensteuer (8% Baden-Württemberg und Bayern)
= 27,995 % Ingesamt (27,819 Baden-Württemberg und Bayern)
Hallo Leute,
ich bin gar kein Börseguru oder so was. Ich habe bloss aus Spass grob berechnet, wie das aussehen KÖNNTE.
Das bedeutet nicht, dass meine Berechnung absolut richtig ist und dass jeder diese Strategie anwenden soll.
Allerdings überlege ich für mich selbst, spasshalber 1000 Euro so zu investieren. 😉
P.S.: ich habe jetzt schon einen Fehler entdeckt. Steuer habe ich noch vergessen. 😀
Das Problem, dass Mehtode 1 wesentlich schlechter ist als Methoed 2, liegt wohl an Telekom in 2008 und 2009. Die hohe Rendite von ca. 7% konnte den grossen Kurs-Verlust nicht kompensieren.
Hallo pimo,
keiner hat behauptet, dass deine Berechnung absolut richtig ist. Jedoch die Erkentnisse aus deiner „groben“ Berechnung deckt sich mit exakteren Berechnungen der Manschaft von O’Higgins.
Allerdings ist der Betrag von 1000€ nicht ausreichend. Du sollst 5 (oder 4) Titel jährlich (ok, wahrscheinlich nicht alle auf einmal austauschen) kaufen/verkaufen, was in dem Fall prozentual sehr hohe Gebühren nach sich zieht.
Oder eben deine Methode 2 anwenden => zu hohes Risiko!
Zum Thema Abgeltungssteuer:
sind wir schon im Klub der Millionäre? (leider noch nicht ;-))
Wenn der persönliche Steuersatz kleiner ist als 25%, wird auch dieser angewendet. Ich habe nachgerechnet wie hoch das Einkommen sein sollte um auf 25% zu kommen. Minimum 8.000 € pro Monat (Lohnsteuerklasse 3) sollen es schon sein!
D.h. wenn Beanty von dem Kapital von 300.000 8% Zinsen erhält, was 2000 monatlich ausmacht, sollen gerade 45€ ans Finanzamt abgeführt werden und nicht die befürchteten ca.500€.
Wat, wat, wat???? Ich habe inzwischen auch mal ein bisschen gegoogelt und habe nur die 25% plus Soli, wie Jack schon schrieb, gefunden.
Andi, was meinst du mit dem persönlichen Steuersatz? Der, der auch aufs Gehalt angewendet wird? 45 Euronen wären ja noch zu verkraften. Andernfalls siehts mit der Rendite ganz schön mau aus – sobald der Steuerfreibetrag ausgeschöpft ist.
Damit wäre der Weg zu Million in ganz schön weite Ferne gerückt… Obwohl mir auch schon die 300.000 EUR helfen würden 😉
Hi,
danke für die lebhafte und gehaltvolle diskussion! nach miner kenntnis gelten die 25% pauschal für jeden gewinn (freibeträge einmal unberücksichtigt), unabhängig von den individuellen steuerlichen voraussetzungen. Liege ich hier falsch?
gruß,
Arkad
Ihr müsst in der Steuererklärung Anlage KAP Zeile 4 „ja“ eintragen, dann führt das Finanzamt die sogenannte Günstigerprüfung durch, d.h. es prüft ob es für euch günstiger ist Kapitaleinkünfte mit 25% zu versteuern oder die Kapitaleinkünfte dem zu versteuernden Einkommen zuzurechnen (und gemäß Tarif zu versteuern). Die zweite Variante rentiert sich allerdings nur, wenn euer Grenzsteuersatz (nicht der effektive Steuersatz, wie von andi fälschlicherweise geschrieben) unter 25% liegt. Lohnt sich also nur bei Einkommen (incl. der Kapitaleinkünfte) unter 15.000 € bzw. 30.000 € (Ehepaare), wer darüber liegt zahlt die vollen 25% (+Soli, KiSt).
aha, verstanden. danke für die klarstellung.
gruß,
arkad
wenn das so weiter geht richte ich hier auf mmui ein forum ein… 😉
Ist halt die Frage was passiert, wenn lt. B. Schäfer, die Zinsen mein einziges Einkommen sind… Hätte ich dann einen Freibetrag bis 15.000 EUR?
Aber alles Zukunftsmusik. Wir arbeiten ja noch dran 🙂
@Arkad, du kommt mir zuvor…. Wollte ich schon vorschlagen 🙂
Ich selber habe in Dividendentitel investiert. Folgende Punkte gibt es in der Tat zu beachten.
Dividendentitel in Deutschland unterliegen den bereits oben beschriebenen Steuer von min. 26,375 % ( ohne Kirche ) Ausnahme: Deutsche Telekom, diese Dividende erhält man steuerfrei! ( Vielleicht gibt es noch andere Ausnahmen, habe ich aber noch nicht gefunden. )
Dividendentitel im Ausland . Die Dividendengutschrift ist unbedingt bei der Steuererklärung mit einzureichen, den ausländische Kapitalsteuer sind anders als in Deutschland, aber das soll ein Steuerexperte genauer erklären.
Ich selber halte einen Posten Deutsche Telekom und RWE Vz. beide werden nach und nach weiter ausgebaut, aber auch aus ihren Kennzahlen heraus interessante Werte. Bei der Telekom erhält man zum Beispiel für jeden Euro buchtechnisch auch 1 Euro Gegenwert ( Kursbuchungsverhältnis ) Da sollte man auch schon drauf achten, ansonsten verliert man Geld ( siehe z.B. Gagfah 12 % dividende, aber nur 1 Jahr ) In der Regel sind Dividendentitel etwas langweilige Titel im Depot, also wer noch etwas Spaß dabei haben möchte, sollte noch den ein oder anderen Titel mit beimischen.