Im ersten Teil des DEAL Programms nach Tim Ferriss haben wir also unsere Ziele definiert und Zeitfresser in unserem Leben eliminiert. Wenn euch nicht mehr klar ist, was Ferriss gemeint hat, lest am Besten noch einmal den ersten Teil über das DEAL Programm (*Klick*) .
Nun geht es aber weiter mit:
A für Automation
Im nächsten Punkt des DEAL Programms empfiehlt uns Tim Ferriss so viele Lebensbereiche wie möglich outsourcen um uns und hierdurch weitere Freiräume zu verschaffen und Zeit zu haben für diejenigen Tätigkeiten, auf die wir wirklich Lust haben.
Dies gilt sowohl für den privaten, als auch für den geschäftlichen Bereich.
Für unser Privatleben regt Tim Ferriss an, dass wir uns einen virtuellen Assistenten („VA“) zulegen. Dieser VA soll uns von unseren privaten Alltagslasten befreien, wie Preise vergleichen, Termine vereinbaren, Geschenke besorgen, etc. Der Clou an dieser -hmmm, sagen wir mal Sekretärin- ist, dass sie eben nur virtuell sein soll. Ferriss, empfiehlt sich z.B. für 3-5$ pro Stunde eine virtuelle Assistentin in einem Entwicklungsland wie Indien zu besorgen. In der heutigen Zeit ist es nämlich kein Problem, Assistenztätigkeiten per email oder per Telefon zu erledigen. Für Tim Ferriss scheint dies eine akzeptable Lösung zu sein. Inder sprechen gut Englisch und sind gut ausgebildet. Da könnte das Konzept aufgehen und ein solcher VA kann einem vielleicht zusätzliche zeitliche Freiräume verschaffen und lästige Pflichten abnehmen.
Kritiker werfen Tim Ferriss vor, dass er jetzt selbst schon Privatleute auffordert, Einwohner von Entwicklungsländern für ihre privaten Belange auszubeuten.
In beruflicher Hinsicht regt Ferriss an, dass man sich eine ‚Muse‘ suchen soll. Dies ist ein Side Business, welches einem automatisiert, ohne nennenswerten Einsatz von aktiver Arbeit ein fortlaufendes Einkommen beschert. Auch hier soll alles outgesourct werden. Ferriss beschreibt hier sein eigenes Business, einen Nahrungsergänzungsmittel vertrieb.
Ein von Tim Ferriss beauftragtes Service und Callcenter nimmt Bestellungen für seine Nahrungsergänzungsmittel an und bestellt dann die Mittel bei einem externen Hersteller und liefert aus. Ferriss macht gar nichts mehr. Er hat diese Lieferkette einmal erdacht und installiert und nach eigenen Angaben kassiert er jetzt nur noch und ist durch den Gewinn finanziell unabhängig.
Eigentlich beschreibt Tim Ferriss hier einfach nur eine Art durch ein Streckengeschäft zu einem passiven Einkommen zu gelangen.
Wenns wirklich klappt wie von Tim Ferriss beschrieben, ist das eine tolle Sache. Weitere Einzelheiten wie MDA („Management by Absence“) würden den Rahmen dieser Kurzbeschreibung sprengen.
Damit ist das in der 4-Stunden-Woche beschriebene DEAL Programm fast vollständig.
Was noch fehlt ist…
L wie Liberation (Befreiung)
Hier geht es eigentlich im wahrsten Sinne das Wortes darum sich physisch zu befreien, so dass man die Freiheit hat zu jeder Zeit an jedem Ort der Welt zu sein. Wenn man noch im Angestelltenverhältnis arbeitet, soll man sich unverzichtbar machen und nachweisen, dass man für die Firma wesentlich effektiver ist und bessere Ergebnisse raus holt, wenn man remote arbeitet. Dabei muss man seinem Chef im Telekommunikationszeitalter laut Ferriss nicht unbedingt mitteilen, ob sich im heimischen Arbeitszimmer oder in Spanien befindet. Das Ergebnis zählt.
Zugegeben, wenn man dieses Stadium tatsächlich erreicht, hat Tim Ferriss recht. Dann ist man wirklich frei. Allerdings glaube ich dass sich dieser Teil des DEAL Konzepts am schwersten umsetzen lässt. Aber einen Versuch ist es vielleicht wert.
Insgesamt muss ich aber sagen, dass Tim Ferriss in „Die 4 Stunden Woche“ ein wirklich tolles Konzept entwickelt hat. Auch wenn nicht alles klappt oder auf Deutschland anwendbar ist, hilft einem dieses Buch auf jeden Fall dabei über den Tellerrand zu gucken.
Das Buch ist unbedingt lesenswert. Ein guter DEAL!
Zum Weiterlesen:
DEAL: Das Konzept aus Tim Ferriss “Die 4 Stunden Woche” – Teil 1
Buchbesprechung: Max Otte – “Investieren statt sparen”
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Liberation. Remote arbeiten. Alles schön und gut. Lässt sich aber wie auch von Dir schon angemerkt nur schwerlich umsetzen. Das Hauptproblem dabei ist die in Deutschland vorherrschende stempeluhrbezogene Denke und das Misstrauen den Arbeitnehmern gegenüber. Die allgemeine Annahme, dass derjenige am meisten schafft, der am meisten Überstunden kloppt, ist einfach lachhaft. Ich kenne Arbeitnehmer, die sich mit ihren Überstunden wichtig zu machen versuchen aber derart ineffizient arbeiten, dass es schon richtig weh tut.
Einen Versuch zumindest teilweise remote arbeiten zu können habe ich noch nicht einmal gestartet. Warum? Ich unterstelle der Unternehmensführung, dass sie keinen Präzedenzfall im Hinblick auf einzelne Mitarbeiter schaffen will, die mit der „Freiheit“ der Heimarbeit nicht ausschließlich verantwortlich umgehen würden. Was meint Ihr? Ist meine Denkweise richtig? Habt Ihr Vorschläge, wie man eine (teilweise) Heimarbeit „heraushandeln“ könnte?