Baldur hat einen weiteren Gastbeitrag für mmui geschrieben. Diesmal geht es um einen FTD-Artikel, bzw. um das dort beschriebene Konzept. Viel Spaß!
Ich habe vor ein paar Monaten einen ausgesprochen interessanten Artikel über Anlagestrategien im DAX gelesen. Besonders im Kopf geblieben ist mir eine Strategie mit der man mit 5 Minuten Arbeit pro Jahr 8% Rendite erzielen kann.
Die anderen Strategien waren mir persönlich zu aufwendig.
Am Ende des Artikels habe ich einen Link beigefügt, in dem mehr Details und auch die anderen Strategien nachgelesen werden können.
Im Prinzip ist die Strategie ganz einfach (Zitat FTD):
„ Stop Loss
So geht’s Zu Jahresbeginn investieren Anleger ihr Kapital in einen ETF (Exchange-Traded Fund) auf den DAX. Verkauft wird, wenn der Kurs zehn Prozent unter das Einstiegsniveau fällt. Nach einem Verkauf ruht das Kapital bis zum Jahresende.
Handling Die Vorgehensweise ist auch hier einfach. Gekauft wird nur einmal im Jahr, der Ausstieg lässt sich per Stop Limit automatisieren.
Bewertung Verluste werden auf maximal zehn Prozent begrenzt. In Wackelmärkten können Anleger zu früh ausgestoppt werden und so eine Erholung im weiteren Jahresverlauf verpassen. Die Methode liefert insgesamt die schwächste Outperformance zum DAX mit im Schnitt 8,6 Prozent Plus pro Jahr und einem Ablaufwert von 66.000 Euro. Tipp: Wer auf Stop Loss setzt, sollte die Strategie mit Saisonalitätsaspekten kombinieren und statt Januar den Oktober als Einstiegsmonat wählen.“
Was in der Kurzbeschreibung verloren geht ist, dass in den meisten Jahren der ETF nicht ausgeknockt wurde, sondern zum 31.12. natürlich noch im Depot lag. Dann muss der Stopp-Kurs neu, 10% unter dem Kurs vom 31.12. eingestellt werden und hat wiederum 1 Jahr Gültigkeit.
Ich war von der Strategie sofort begeistert, einfach und logisch. Leider habe ich dann einen Blick auf die Übersichts-Tabelle geworfen und die Jahre 2008-2011 haben mir dann doch eher einen Schreck eingejagt.
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Vielleicht bringt es wirklich was, wenn man nicht im Januar sondern Oktober startet. Vielleicht beruhen die 8% p. a. aber auch nur auf Glück und lassen sich nie wieder wiederholen. Der Artikel ist i jedem Fall sehr lesenswert.
Und hier geht es zum Artikel:
http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:boerse-so-schlagen-sie-den-dax/70028635.html
Zum Weiterlesen:
Die besten Aktienstrategien
DEAL: Das Konzept aus Tim Ferriss “Die 4 Stunden Woche”
Wer ist eigentlich dieser Helmut Ament?
Mal ehrlich, das ist der größte Unsinn, den ich je gehört habe. Das Ganze impliziert eine Verhersagbarkeit von Kursen bzw. von Mustern.
Das gibt es einfach nicht.
Leute, kauft ETFs auf einen breiten Index – am besten über einen Sparplan – und werft am Ende des Tages diesen Spinnern, die mit dieser unsinnigen Rein und Rausmasche, ihr Geld verloren haben, ein paar Cent für eine warme Mahlzeit zu.
Ich bin von Stopp-loss-Strategien grundsätzlich überzeugt und habe zu einer besonderen Form dieser Strategie hier auch irgendwann mal was geschrieben.
Aber Strategien, die z. B. unterstellen, dass zu einem bestimmten Monat der Ausstieg am besten ist, sind dann doch eher seltsam. Sie gehören für mich in die Kategorie „Besser eine schlechte Strategie als gar keine“. Auf lange Sicht hat z. B. die „Sell-In-Summer-Strategie“ zwar gewonnen. Es sieht für mich allerdings so aus, als seien die wirklich großen Zuwächse bereits in den 90er Jahren gewesen. Bei dem Hin und Her der 2000er Jahre hat es auch bei dieser Strategie häufiger was auf die Nase gegeben. Insofern haben für mich das Bewerben solcher „Strategien“ vielleicht nur den Sinn, mal wieder Anleger an die Börse zu locken. Das Geld verdient sich dort ja von alleine…
Ich persönlich glaube auch nicht an Stop/Loss Strategien, setze Stop Losses allerdings ein.
Ich habe mal von einer anderen sehr simplen „Strategie“ auf den DAX gelesen. Nie kaufen, wenn der DAx über 5.000 Punkten steht und immer verkaufen, wenn 7.000 Punkt übersprungen sind…
Da braucht man unter Umständen einen langen Atmen und das ist nix was man planen kann. Immerhin in den letzten 5 Jahren hätte man ordentlich Gewinn gemacht aber hinterher, weiss man immer mehr…
Gruß,
Arkad
@JustDoIt
DAXplus Seasonal Strategy, also die Umsetzung der „Sell-In-Summer-Strategie“, ist im Juni 2005 aufgelegt worden. In dieser kurzen Zeitspanne wurde DAX um ca.20% abgehängt.
Funktioniert also nicht nur in 90er Jahren.
@Andi8: Fantastische Idee: Einfach die Vergangenheit in die Zukunft fortschreiben.
Telefonierst du eigentlich noch täglich mit George Soros oder trefft ihr euch täglich zum Lunch?
@ Andi7:
Ich habe jetzt keine großen Analysen veranstaltet. Aber um einen Indikator zu haben, habe ich mal folgende Rechnung zu „Sell-In-Summer“ aufgemacht:
Summe aller Zuwächse in % der Jahre 1990 bis 1999: 248,4
Summe aller Zuwächse in % der Jahre 2000 bis 2009: 63,5
Zugegeben eine alles andere als hochanalytische Betrachtungsweise. Mir reicht es aber als Stütze meiner Argumentation. Die großen Gewinne bei der Betrachtung 1989-2011 wurden in den 90ern gemacht. Das heißt ja nicht unbedingt, dass die Strategie nicht aufgeht. Das Problem sehe ich nur darin, dass man in solchen Artikeln scheinbar immer bemüht ist, irgendeine ganz ganz tolle Strategie vorzustellen. Und wenn die nachträgliche Rendite noch nicht so klasse ist, wird der Zeitraum eben so gewählt, dass richtig fette Jahre dabei sind. Dann passt es schon wieder. Weil ich die Zahlen von der Addition schon in der Tabellenkalkulation habe, rechne ich noch einmal:
Wenn ich 10000 EUR von 1989 bis 2000 (12 Jahre, erste Hälfte der Tabelle) angelegt hätte, wären 108856 EUR herausgekommen. Wenn ich 10000 EUR von 2000 bis 2011 (12 Jahre, zweite Hälfte der Tabelle) angelegt hätte wären 18709 EUR herausgekommen.
Noch mehr?
1990 – 1995: 20514
1995 – 2000: 42304
2000 – 2005: 14906
2005 – 2010: 13470
Besonders schön:
1996 – 2000: 38990
Die 90er Jahre mit ihrer verhältnismäßig hohen Wertentwicklung (insbesondere 1997 bis 1999) haben also maßgeblich zu den hohen durchschnittlichen Renditen geführt. Die Zeiten ändern sich aber. Und deshalb ist es für mich eine halbwahre Darstellungsweise.
Gute Diviendenden- oder Wachstumsaktien kaufen und monitoren. Alles andere was Handeln erfodert füttert bloß die Banken über die Gebühren.
@JustDoIt
Was besagen diese Zahlen? Wenn ich 248,4 bzw. 63,5 durch 10 teile, erhalte ich Performance p.a. im entsprechenden Zeitraum? Wie war die Entwicklung von DAX in der gleichen Periode?
Wenn meine obige Annahme (und natürlich deine Addition) stimmt, hat diese Strategie im verlorenen Jahrzehnt deutlich besser als DAX abgeschnitten und sogar besser als Buffett.
Es kommt also nicht darauf an, wann die Strategie am besten funktioniert hat, sondern, ob sie möglichst in jedem Jahrzehnt den entsprechenden Index schlägt.
Die Frage an dich (wenn du die Zahlen sowieso bereits in Tabellenkalkulation hast): hat Sell-In-Summer auch 2000 bis 2009 den DAX geschlagen?
@Andi8
Erzähl mal mit welcher erwarteten Rendite du kalkulierst und wie du auf diese Zahl kommst, ohne „die Vergangenheit in die Zukunft fortzuschreiben“.
Was meinst du mit Soros?
Wieso nicht mit Buffett? Er ist doch dafür berühmt die Werte jahrzehntelang im Depot zu halten (weil er eben die Vergangenheit in die Zukunft fortschreibt).
@ Andi7:
Ich habe den Eindruck Du fühlst Dich angegriffen. Das ist nicht nötig.
Die von mir errechneten Zahlen sagen aus, wie viel ich mit 10000 EUR Einsatz mit der „Sell-In-Summer“-Strategie in den angegebenen Zeiträumen verdient hätte. Und es sieht doch ein Blinder mit einem Krückstock, dass die fetten Gewinne in den 90ern gemacht wurden. Da funktionierte die Strategie (übrigens rückblickend betrachtet) besonders gut – wobei ich die Daten der FTD jetzt mal als korrekt betrachte.
Den Rest (Strategie funktioniert grundsätzlich, wird aber übertrieben gut dargestellt durch Hinzuziehung besonders guter weit vergangener Zeiten) habe ich schon mehr als ausführlich beschrieben.
Den von mir gebastelten „Indikator“ können wir zu einem Vergleich mit dem Dax nicht heranziehen. Er zeigt nur eine deutliche Tendenz. Mehr nicht.
@JustDoIt
Nein, keine Sorge, ich fühle mich nicht angegriffen. Ich wollte nur lieber die Zahlen sehen, anstatt Emotionen, und die Zahlen hattest du (dachte ich).
Nun, wer lesen kann ist klar im Vorteil – ich habe den langen Artikel (von FTD) zunächst nicht durchgeschaut – da steht doch alles schwarz auf weiß – die ganzen Zahlen sowohl von den Strategien als auch vom DAX.
Also es stimmt schon, dass auch von 2000 bis 2009 (6,35% vs. 2,77%) bzw. 2001 bis 2010 (8,06% vs. 5,13%) Sell-in-Summer-Strategie den DAX deutlich geschlagen hat.
Was will man mehr?
Umso eher verstehe ich die Kritiker nicht, vor allem Jetzo – die Tabelle ist doch ein Beweis, dass du definitiv falsch liegst. 14% versus 6,7% p.a. auf Sicht von 22 Jahren – warum solche Reaktion?
Die einzigen Bedenken hätte ich wenn die Strategie mal funktioniert mal nicht (dass sie mal besser mal schlechter funktioniert ist doch klar). Aber wie bereits nachgerechnet, auf 10-Jahressicht passt alles.
Nun verstehe ich auch Baldur nicht, warum dich StopLoss-Strategie so anspricht, wenn es eindeutig bessere gibt. Nur weil man etwas logischer findet?
Ich freue mich, dass das Thema so viele Diskussionen hervorgerufen hat.
Ich gebe zu, die Stop loss-Strategie ist die Schwächste der fünf in dem Artikel vorgestellten Strategien. Die Strategie ist aus meiner Sicht aber die einzige, die mit wirklich sehr wenig Zeitaufwand (5 Minuten in Jahr)und im Regelfall sehr geringen gebühren umstzbar ist. Bei Sell-in-Summer ist die Gefahr groß, dass die Outperformance von Bankgebühren aufgefressen wird. Ausserdem habe ich Bedenken, dass die sehr bekannte Strategie irgendwann allein deshalb weil alle sich darauf einrichten nicht mehr funktioniert.
Die Stop loss Strategie hingegen erscheint mir persönlich absolut logisch. Umso enttäuschter war ich, als ich in der Tabelle die vielen Jahre gesehen habe, in denen der ETF ausgeknockt worden wäre. Schade!
Arkad hat geschrieben:
“ Ich habe mal von einer anderen sehr simplen “Strategie” auf den DAX gelesen. Nie kaufen, wenn der DAx über 5.000 Punkten steht und immer verkaufen, wenn 7.000 Punkt übersprungen sind…“
Die Idee hatte ich auch schon so ähnlich, ich wollte bei 5.000, 4.500, 4.000 u.s.w. Punkten jeweils mit dem gleichen Betrag reingehen und später bei 6000 aussteigen. Meine Überlegung war, selbst wenn es bis 6.000 Punkte mehrere Jahre dauert kommt zum Schluss eine tolle Rendite raus. Leider hat der Sax dann aber keine 5000 Punkte mehr gesehen sondern ist wieder gestiegen 🙁
Ich habe mal von einer Strategie gelesen, die man in 4,5 Minuten im Jahr umsetzen kann:
Kaufe, wenn der der Dax unter 5238 ist und setze ein SL bei 4923,56748 (nimm die max. 4 Minuten Zeit dafür).
Poste diese Schwachsinnsidee bei MMUI – nimm dir dafür max eine halbe Minute Zeit.
„Nie kaufen, wenn der DAx über 5.000 Punkten steht und immer verkaufen, wenn 7.000 Punkt übersprungen sind“
Wer solche Dinge dauerhaft bei einem Performanceindex wie dem DAX macht, der hat von der Börse sehr wenig verstanden!
Der Kursindex wird nicht ewig immer tiefer sinken
Vllt sollten hier einige sich erstmal die Grundlagen aneignen, bevor sie sich an die Börse wagen.
Jetzo hat hier bisher den vernünftigsten Rat gegeben
ETFS‘ ? Mir zu riskant. Dahinter stehen u.U. keine Wertpapiere, weil die vom Emittenten für eigenen Geschäfte verliehen werden können. Früher habe ich gedacht,. ETF’s sind die besseren Fonds. Heute lasse ich die Finger davon weg. ETS sind Derivate.
selbst eine Performanceindex verliert 90%, wenn der Wert der Aktien 90% sinkt 🙂
Das steht fest 🙂
Und der der Perfomcenindex ist Schall und Rauch wenn der Emittent pletie geht, da habe ich leiber selbt ein paaar Aktien im Depor mit NULL Zusatzkosten. Natürlich kann auch eine Aktie pleite gehen, aber nicht alle auf einmal von heute auf morgen a la Lehmann.
@Baldur: Wenn Du mir deine Dividenden schenken willst, gerne! Du scheinst ja keinen großen Wert darauf zu legen 😉
Das war mal ein richtig guter Blog, bis man anfing, hier halbdurchdachte Gastbeiträge zu veröffentlichen.
Falls es wen interessiert, ob ein Performanceindex auch auf Null fallen kann oder ob er gepuffert ist.
http://www.boerse-online.de/leseraktionen/leserfragen/sonstiges/:Leserfrage–Kann-der-DAX-eigentlich-auf-null-Punkte-fallen/629368.html
Ich kaufe grundsätzlich nur Aktien von Unternehmen von deren Konzept und zukünftigem Erfolg ich überzeugt bin.
Daher macht es für mich überhaupt keinen Sinn ein Stop Loss zu setzten im Gegenteil.
Wenn der Kurs weiterfällt freue ich mich über die Rabattschlacht und greife erst richtig zu. Meine besten Geschäfte waren oft die Aktien, die sich erstmal nach dem Kauf deutlich nach unten bewegt haben. (Z.B. die Münchener Rück nach Fukushima und der Finanzkriese).
Wenn überhaupt setzte ich ein StopLoss nur ein, wenn meine Positon einen deutlichen Gewinn gemacht hat und ich diesen nicht mehr abgegen will.
Grüße Mr. Value
In 5 Minuten 8% Rendite?
Ich dachte bislang, dass wäre ein Blog, der nicht in diesen Tschacka-in-5-Minuten-5-Kilo-abnehmen-und-8%-Rendite-erzielen-Unsinn abdriftet.
Bitte wieder mehr Gedanken machen und nicht jeden Gastbeitrag veröffnen.
Hallo zusammen,
es scheint so, dass dieser Beitrag die meisten Kommentare bekommen hat. Ich möchte auch ein paar Anmerkungen dazu machen:
Meiner Meinung nach gibt es keine Strategie, damit man mit 5 Minuten Arbeit den DAX oder den Markt schlagen kann. Mit Blick auf die Vergangenheit kann man immer seine Theorien/Strategien bestätigen. Es kann auch reiner Zufall sein, dass eine Strategie 10 Jahre hintereinander klappt (2^10 -> 1 von 1024 Fondmanager schafft das). Man kann aber nie wissen, ob diese Strategien in der Zukunft auch funktionieren werden.
Interessante Diskussion entwickelt 😉 – Die zeigt, dass, wenn man oberflächlich arbeitet, eine gute Sache, wie dieser Blog bislang, in die Hose geht.
Bitte in Zukunft wieder KEIINE finanziellen Analaphabeten zu Worte kommen lassen.
Ich finde den Artikel der FTD weiterhin sehr gut und sowohl unterhaltsam als auch zum Nachdenken anregend.
Mir ist auch bewusst, dass Zeitungsartikel und Börsenmagazine eher als Unterhaltungsliteratur gesehen werden sollten.
Nichtdestsotrotz hat der Beitrag eine der lebhaftesten Diskussionen losgetreten,was ich positiv sehe.
Dass ich verbal dafür „gebasht“ werde macht mich allerdings schon sehr traurig und betroffen.
Auch mir ist bewusst, dass ea keine Formel zum Reichtum gibt. Es gab in der Vergangenheit einige Fondmanager, die den Stein des Weißen gefunden hatten. Leider stellte sich irgendwann heraus, dass der Grund für den besonderen Erfolg nur Glück war oder die Fonds einfach aufgrund Ihrer Größe nicht mer den Markt überperformen konnten.
naja, was solls, ich schreibe keine Gastbeiträge mehr
@ Baldur:
Das Bashing kommt von Personen, von denen ich hier bisher noch keine wirklich aktive und konstruktive Teilnahme an Diskussionen erlebt habe. Ich selber fand Deinen Beitrag durchaus interessant, wenngleich ich die „Strategie“ niemals umsetzen würde, weil ich die Berechnung und Darstellung der FTD mehr als unglücklich finde.
@ Jetzo:
Baldur hat einen Artikel aus der durchaus renommierten FTD vorgestellt. Er hat keinerlei Empfehlungen ausgesprochen, sondern in Frage gestellt, ob die Ergebnisse auf „Glück“ beruhen oder ob es vielleicht „wirklich etwas bringt, in bestimmten Monaten zu verkaufen“. Er hat damit einen guten Ausgangspunkt für Diskussionen gebracht und es sind übrigens auch ganz gute Kommentare von Andi7 oder Mr. Value gekommen (Auch wenn ich nicht zu 100% mit Ihnen übereinstimme). Ihn deshalb als „finanziellen Analphabeten“ zu titulieren, steht Dir nicht zu. Du könntest ja selbst mal einen Gastbeitrag bringen.
@ Arkad:
Wird Zeit, dass mal wieder was Neues kommt.
Gruß
JustDoIt
Zunächst vielen Dank an Baldur für den Beitrag.
Ich fand zwar den Ausschnitt über Stop-Loss-Strategie nicht besonders interessant. Allerdings die Zahlenreihen je Strategie im Vergleich zu DAX finde ich fantastisch. Ich weiß nicht warum JustDoIt die „Darstellung der FTD mehr als unglücklich findet“.
@Baldur
Es ist für dich logisch und nachvollziehbar, dass die Verlust-Begrenzung-Strategie (Stop-Loss) funktionieren sollte. Verluste werden begrenzt, Gewinne lässt man laufen – das ist ja eine Börsenweisheit. Das einzige Problem dabei ist, wann wird es wieder eingestiegen? Als Stichpunkt wurde „willkürlich“ nächster Jahresanfang gewählt.
Das ist wiederum für mich nicht nachvollziehbar (Timing gezogen aus dem Ärmel).
Wenn im Januar die Kurse um 10% fallen (gibt es auch), dann ist das ganze Jahr verloren, egal was danach passiert.
Die Sell-In-Summer-Strategie zielt auch auf Verlust-Begrenzung. Hier bleibt man jedoch in historisch schwachen Monaten der Börse fern. Die eher stärkeren Monate November und Dezember werden mitgenommen, während bei Stop-Loss diese mit hoher Wahrscheinlichkeit auf der Strecke bleiben.
Ok, wie bereits von Kritikern geäußert, man kann die Vergangenheit nicht in die Zukunft fortschreiben. Dies funktioniert jedoch nicht nur, statistisch gesehen rückblickend auf die letzten 100 Jahre (im Nachhinein sind wir alle klug). Sondern auch in kürzeren Perioden (10 Jahre).
Ich hatte eine Liste mit schwachen und starken Monaten bereits 1997 in der Hand gehalten. Nach weiteren 15 Jahren gab es keine signifikante Umsortierung.
Auffallend stark hat man sich jedoch auf die „kaufe bei 5.000 – verkaufe bei 7.000“-Strategie gestürzt.
Diese war jedoch weder in der Liste, noch von Baldur persönlich und ist überhaupt keine Strategie, sondern nur die rückblickende Interpretation des Dax-Charts ab dem Jahr 2000 (Tiefs und Hochs, die möglichst weit auseinander liegen und möglichst oft greifen) – also ist gar nicht der Rede wert.
@Andi, danke für die aufmunternden Worte. Ist eigentlich auch schwach von mir auf der einen Seite extra den Titel „der entspannte Weg zum Reichtum?“ zu wählen und damit bewusst zu provozieren und dann aber gleichzeitig mit negativen Reaktionen nicht gut umgehen zu können.
Im Moment brennt mir noch ein weiteres Thema unter den Nägeln und ich finde es schade, dass in diesem Blog keine Weiteren Beiträge kommen und würde das am liebsten ändern. Naja, vielleicht traue ich mich noch mal, oder ich mache meinen eigenen Blog auf..
@ Andi7:
‚Ich weiß nicht warum JustDoIt die „Darstellung der FTD mehr als unglücklich findet“.‘
Ich wiederhole mich: Bastel Dir eine Strategie zusammen und suche willkürlich einen Zeitraum heraus, in der diese Strategie rückblickend betrachtet besonders gut funktioniert hat. Jetzt stellst Du fest, dass dabei im Schnitt nur 5% p.a. rausgekommen wären. Jetzt kommst Du auf die Idee, die Strategie aufzupolieren, indem Du einfach noch mal weitere zehn zurückliegende Jahre mit in die historische Betrachtung aufnimmst. Diese Zehn Jahre (hier: die 90er) waren vom Marktgeschehen völlig anders als die 2000er Jahre. Aber sie waren echt gut. Bei Einbeziehung dieses Zeitraums kommst Du nun auf deutlich mehr als 5% jährlich. Das hört sich doch viel spannender an und findet bestimmt mehr Leser. So veröffentlichst Du das dann.
Findest Du das richtig?
Gruß
JustDoIt
Ja, JustDoIt, ich verstehe deinen Einwand.
Du willst eine Strategie haben, die dir „garantiert“ (in einem mittelfristigen Zeitraum) deine gewünschte Rendite liefert. Falls die gewünschte Rendite jedoch zu hoch gesteckt ist, musst du auf die Finanzinstrumente ausweichen, die auch riskanter sind (also Aktien statt Anleihen).
Mit dem höheren Risiko ist auch gemeint, dass die Jahresrendite eben nicht Jahr für Jahr auf dem Konto ankommt, sondern weicht deutlich von der Durchschnittsrendite ab, sowohl nach oben als auch nach unten. Also wenn Zeithorizont zu kurz ist, darf man nicht auf riskante Anlagen setzen und demnach keine hohe Rendite erwarten.
Im Unterschied zu deiner Erwartung, dass „die Strategie“ möglichst eine stabile Rendite liefert, erwarte ich von der Strategie, dass sie den Referenzindex auf mittelfristige Zeiträume gesehen (10J) schlägt und dies sowohl in guten als auch schlechten Börsenzeiten.
(Also wenn ich als Referenzindex DAX wähle, dann kann ich keine stabile 20% pro Jahr erwarten, denn Aktien laufen mal hoch mal runter und BlueChips liefern ca.6-9% p.a. langfristig gesehen).
Also deine Enttäuschung ist, dass in 90er die Rendite hervorragend war, während in 2000er jedoch nur 6,7% beträgt.
Meine „Freude“ ist, dass sowohl in 90er als auch in 2000er die Strategie auf DAX bezogen den Referenzindex deutlich geschlagen hat. D.h. statt DAX-Index zu kaufen, würde ich lieber auf Sell-In-Summer setzen.
PS: die restlichen Überlegungen zu Portfolioaufteilung (unterschiedliche Assetklassen) werden hier außen vor gelassen. Die Strategie bezieht sich nur auf einen Referenzwert.
@Baldur
lass dich nicht entmutigen.
Es gibt immer mehr Kritiker, auch wenn sie dies nicht bös meinen, denn zu sagen „ja, könnte stimmen“ ist meistens nicht notwendig, weil es ist damit keinem geholfen.
Die Überrendite bei Stop-Loss-Strategie ist zu gering, wird also von den Transaktionskosten weitgehend aufgefressen.
Das gute an den ganzen Zahlenreihen ist, dass man nicht selbst ein ähnliches Experiment versuchen muss, den man nicht mal konsequent durchführen kann, weil mal Geld ausgeht mal Lebenssituation einen anderweitigen Einsatz erfordert usw.).
Meine ersten Aktienkäufe waren im Oktober 1997 (Asienkrise). Im nächsten Jahr, beflügelt von Gewinnen, habe ich gleich paar Stufen höher geschaltet und Optionsscheine gekauft. Leider kam im Januar(!) 1999 Mexiko- oder BRA-Krise und ich habe viel Lehrgeld bezahlt. Daraufhin habe ich gehebelte Produkte gemieden, was mich vor „Niederfall“ Anfang 2000er geschützt hat (im Unterschied zu meinem Kumpel, der zwischendurch DM-Millionär wurde und kurz danach einen 6-stelligen Schuldenberg hatte).
Also wenn du ein weiteres Thema hast, schreib an Arkad – letztendlich ist er Chefkoch.
Wir geben dann ggf. unseren Senf dazu. 😉
@ JustDoit: Ich stimme Dir 100%ig zu.
Für alle anderen: Ihr solltet einmal das lesen: http://www.arero.de/files/jacobsmuellerweber_datenaktualisierung.pdf
Danach können wir ja darüber diksutieren.
Gruß
Investor
sorry, hier das Ausgangspaper: http://www.arero.de/files/jacobsmuellerweber_worldportfolio_2008.pdf
@Baldur:
Auch ich möchte Dich ermutigen, weiter zu schreiben. Gerade WEIL wir oft nicht einer Meinung sind/waren, finde ich Deine Meinung besonders interessant und ich würde gerne mehr von Deinen Ideen zu unserem gemeinsamen Thema hören ! Also: Weiter machen !
Und wenn sachliche Kritik kommt, kann man ja gerne darüber diskutieren.
Daraus können alle nur lernen. Unsachliche oder beleidigende Beiträge sollte man einfach ignorieren. Es wird immer einige Menschen geben, die mangels eigener Ideen lieber andere kritisieren. Das ist nun mal so und die Anonymität des Internets begünstigt solche Elemente. Das muss man einfach wissen und „entspannt“ darüber stehen.
In diesem Sinne, Der Privatier
Bitte, keine weiteren Artikel von Baldur und Privatier!
Die Jungs sind sicherlich nett und freundlich – aber das ist Bambi auch.
….. Es macht doch nur Sinn über Finanzen zu diskutieren, wenn man dies auf einem gewissen Mindestniveau macht.
@Privatier: gebe dir Recht – auch wenn ich sonst nicht verstehe, was du da machst.
@jetzo: Ich würde gern eine Testfrage stellen. Kann der DAX als Performance-Index auf 200 Punkte fallen? 🙂
o.k. Finanzexperte Jetzo ist noch am googlen 🙂
Vermutlich schlägt er noch das Wort Performance nach… o.k. jetzt wird es unsachlich; aber wenigstens nicht mehr nett wie Bambi
@Baldur: Nein, da Warren und ich unsere Anteile an der Münchner Rück auch 5 Minuten vor Weltuntergang nicht verkaufen werden 😉
Leider verliert dieser Block damit tatsächlich an Niveau.Wie dem auch sei,man kann ja auch mit solchen Berichten Geld verdienen.Sachlich Berichte sind im Moment aber auf allen Finanzblogs mau.Wir sind wahrscheinlich alle gut Positionierung warten auf die Dinge die da kommen.,
Für alle, die mal wieder etwas vom Privatier lesen möchten, gibt es jetzt meinen eigenen Blog unter: www. der-privatier. com
Für alle, die davon nichts wissen wollen: Einfach ignorieren.
Gruß, Der Privatier