Börsenanfänger gehen meist nach einem bestimmten Schema vor, wenn sie ihre ersten Aktien kaufen: sie lesen in einer Börsenzeitschrift oder einem Forum von einer tollen Aktie, die demnächst abheben soll. Auch das Börsenfernsehen oder ein Aktienguru kann der Auslöser sein. Also geht man die Aktien kaufen, wobei der Geldeinsatz eben nach Gutdünken bemessen wird.
Wenn die Aktie nun steigt, ist alles gut und der frischgebackene Aktionär kauft weitere Aktien, voller Hoffnung. Irgendwann erleidet aber selbst die beste Aktie einen Kursrückschlag. Dann ist meist der Jammer groß. Hätte man doch nur nicht auf die vermeintlichen Insider-Tipps gehört. Also wird alles mit großem Verlust verkauft und auf die Börse geschimpft. Und beim nächsten großen Run geht die Geschichte von vorne los.
Wieviel besser ist es da doch, sich an bewährte Aktienstrategien zu halten. Drei der besten Strategien finden Sie in diesem Artikel.
1. Die Dividendenstrategie
Dividendenstrategien gehören zu den konservativen, eher sicheren Strategien. Hierbei wählt man Aktien nach Kriterien aus, die mit der Dividende, also dem an die Aktionäre ausgeschütteten Gewinnanteil, zu tun haben. Im Laufe der Jahre haben sich verschiedene Dividenden-Strategien herausgebildet.
In der einfachsten Variante geht man dabei folgendermaßen vor:
1) Man sortiere einen Aktienindex nach Höhe der Dividendenrendite. Hierfür gibt es kostenlose Online-Tools, die einem diese Arbeit abnehmen.
2) Aus den 10 Aktien mit der höchsten Rendite kauft man nun die fünf mit dem geringsten Kurs. Und zwar jeweils zu einem gleichen Betrag.
3) Diese Aktien werden nun für ein Jahr gehalten, nach einem Jahr werden eventuell Aktien verkauft und neue gekauft, wenn sich die Kennzahlen geändert haben.
Diese Strategie ist einfach, schnell anzuwenden und hat in der Vergangenheit sehr gut funktioniert.
2. Relative Stärke
Eine andere Strategie zählt zu den Trendfolgestrategien. Hierbei kauft man Aktien, die im letzten Jahr gut gelaufen sind. Nachweislich entwickeln sich die Gewinneraktien des vergangenen Jahres in der Regel besser als die Verlierer. Es ist also ein Denkfehler, zu glauben, weil eine Aktie stark gefallen sei, müsse sie sich bald wieder erholen. Das kann lange dauern, wenn überhaupt. Besser ist es, auf die Sieger zu setzen.
In diesem Fall ordnet man den Aktien-Index nach dem Kriterium „Relative Stärke“. Auch hierbei helfen Online-Tools. Aus den stärksten Aktien werden nun die ausgewählt, die bestimmten anderen Kriterien genügen, zum Beispiel ein geringes Kurs-Gewinn-Verhältnis. So stellt man sicher, dass nicht nur starke Aktien, sondern eben auch Aktien mit hohem Zukunftspotenzial ausgewählt werden.
3. Money Management
Money Management ist keine eigentliche Aktienstrategie, aber trotzdem unverzichtbar für jeden Aktienkäufer. Hierbei geht es darum, eben nicht Aktien „pi mal Daumen“ zu kaufen, sondern das Geld planmäßig und gezielt zu investieren. Nur so lassen sich mögliche Verluste von vornherein begrenzen.
Money Management hier zu erklären, führt zu weit aus. Es gibt jedoch einige Bücher, die für einen Aktieninvestor unverzichtbare Lektüre darstellen. Wenn aus dem Ausflug an die Börse ein langfristig erfolgreiches Vorhaben werden soll, muss das Geld sinnvoll gemanaged werden.
Wenn Sie diese drei Strategien einsetzen, werden Sie an der Börse mehr Spaß und Erfolg haben und sich im Laufe der Zeit einige Abstürze ersparen. Viel Erfolg an der Börse!
Besteht denn die Möglichkeit die Links der entsprechend guten Online-Tools zu posten?
Mir fehlt bei den aufgezeigeten Strategien die jeweiligen Nachteile (zB läuft man bei der Dividendenstrategie gefahr, dass Aktien gekauft werden die dabei sind, erhebliche Vermögensbestandteile in Form von Dividende Auszuschütten. Folge: die Firma blutet aus).
Hallo Beanty, ich benutze immer die Top/Flop Statistik auf der Onvista Startseite. Da hast Du eigentlich direkt alle benötigten Information für die jeweiligen Indizis schön ordentlich dargestellt. Egal ob Dividendenrendite, KGV oder Performance der Papiere für beliebige Zeiträume. Du hast direkt alle Einzelaktien eines Index in einer Top/Flop Tabelle sortiert vom stärksten bis zum schlechtesten Papier.
Gruß,
Arkad
Joa, klar aber vielleicht würden mehr Informationen den Umfang eins Blogbeitrags sprengen. Dein Einwand ist aber dennoch sicher richtig. Auf der anderen Seite zeigt die langfristige Betrachtung, dass die Dividenstrategie aufgeht (siehe auch das Otte Buch und ‚Regel Nr. 1‘.
Gruß,
Arkad
Hallo Beanty,
bei Onvista und Cortal findest du solche Tools. Sehr hilfreich.
Ein wirklich sehr interessanter Artikel. Die Königsdisziplin des Tradens ist sicherlich das Daytrading. Die meisten privaten Investoren schaffen es nicht an der Börse erfolgreich zu sein und nur die wenigsten werden zu erfolgreichen Daytrader. Als erfolgreicher Daytrader kann man sehr viel Geld verdienen. Jedoch darf man hierbei das Risiko nicht vergessen. Nur ein minimaler Prozentanteil schafft es erfolgreich zu werden, da die meisten die Anforderungen / Voraussetzungen einfach nicht mitbringen. Die größte Hürde ist hierbei sicherlich die eigene psychologische Einstellung – Angst und Gier können sehr schnell die Tradingpsychologie beeinflussen. Disziplin und Geldmanagement werden schnell über den Haufen geworfen, wodurch das Scheitern an der Börse bereits vorprogrammiert ist! Daytrader besitzen / verifizieren eigene Handelsstrategien. Aufgrund der kurzfristigen Auslegung wird hierbei gerne auf Hebelprodukten zurückgegriffen. Mit diesem Einsatz steigt zudem das eingegangene Risiko. Dadurch wirken sich die Fehler von Investoren bei den Daytradingstrategien noch stärker aus!