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Es klingt unglaublich, aber sogar mit Kinderspielen kann man ein Vermögen machen. Das Spiel “Schere, Stein, Papier”, auch “Schnick, Schnack, Schnuck”, “Schniekern” oder “Roshambo” genannt, erfreut sich nicht nur bei Kindern großer Beliebtheit. Es gibt im englischsprachigen Raum Meisterschaften mit teils hohen Preisgeldern.
Die Regeln sind einfach: man zeigt wahlweise mit der Hand die Gesten Schere, Stein oder Papier. Diese Symbole können sich wechselseitig schlagen. Schere schneidet Papier, Papier wickelt Stein ein und der Stein macht die Schere stumpf. Zeigen beide Spieler das gleiche Symbol, ist das Spiel unentschieden und wird wiederholt.
Dass man mit Hilfe dieses Spiels nicht nur entscheiden kann, wer die nächste Runde Bier zahlt oder zum Spüldienst verdonnert wird, sondern auch reich werden kann, hat der amerikanische Profi Rafe Furst bewiesen. Nach eigenen Angaben hat Furst mit Roshambo bereits Millionen verdient .
Fursts Taktik besteht darin, vor jedem Duell “ich nehme Stein” zu sagen. Das hört sich einfach an, auf den Gegner hat es aber eine starke psychologische Wirkung. Zum einen wird hierdurch großer Druck aufgebaut und andererseits kann man aus der Reaktion Rückschlüsse auf seine Spielweise ziehen. Nimmt er beispielsweise die Schere, weiß Furst, dass er es mit einem gutgläubigen Gegner zu tun hat und so weiter.
Rafe Furst kennt sich im Gambling-Bereich bestens aus, er spielt seit Jahren Poker und hat sogar 2006 bei der WSOP, der Poker-Weltmeisterschaft in Las Vegas, ein Event gewonnen. In der Gambling-Szene lässt sich mit verrückten Prop-Bets, also Wetten, die sich um allerlei verrückte Aktionen drehen, viel Geld verdienen. Seine Angabe, er habe Millionen mit Roshambo verdient, kann also durchaus stimmen.
In psychologischer Hinsicht ist Schere, Stein, Papier durchaus interessant. Das liegt insbesondere daran, dass der Mensch eben nicht rein zufällig wählen kann. Ständig beeinflussen die Gedanken die Entscheidungen, ob man nun will oder nicht. Spieler neigen dazu, zweimal hintereinander das gleiche Symbol zu benutzen oder haben Präferenzen für eines der Symbole. Im Endeffekt muss man immer zufällig und unbeeinflusst wählen und dasselbe beim Gegner durch geschicktes Taktieren verhindern. Viele “Profis” gehen dazu bei den Wettkämpfen gedanklich vorher auswendig gelernte Listen durch, so genannte Gambits.
Die Taktik des Spiels lässt sich auch gut in anderen Bereichen anwenden. Treffen Gegner aufeinander, sind die einen den anderen aufgrund ihrer Eigenarten oft überlegen ohne generell stark oder schwach zu sein. Dieses „Schere-Stein-Papier-Prinzip“ muss man beachten, um Einheiten, Spieler oder Figuren erfolgreich einzusetzen. Vor allem in der Militärstrategie spielt dieses Prinzip eine große Rolle. Um eine Schlacht zu gewinnen muss man zum Beispiel beachten, dass die Kavallerie gegen Bogenschützen gewinnt, Bogenschützen gegen Infanterie gewinnen und so weiter.
Die Geschichte des Spiels ist bislang nicht abschließend geklärt. In Japan spielt man schon seit Jahrhunderten, die Ursprünge sollen bis in die chinesische Ming-Dynastie zurückgehen. Im 19. Jahrhundert gelangte das Spiel nach Europa, 1842 wurde in London der „Schere, Stein, Papier“-Klub gegründet, der im Jahr 1918 nach Toronto umzog. Seit der Jahrtausendwende gibt es mehrere internationale Turniere im Roshambo . Wie man sieht, kann man auch mit Kinderspielen ein Vermögen machen – möglich ist heutzutage eben fast alles.
Dieser Beitrag wurde von der Hansen-Mediengruppe bereitgestellt.
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Bei uns heißt das Spiel Ching Chang Chong – scheint hier nur regional so zu sein. Und was zu deiner Behauptung, es sei ein Kinderspiel – woran machst du das fest? Ich finde, es ist ganz und gar nicht ein Kinderspiel…
Nur lustig, solange man nicht gegen den hier spielen muss: