Letztlich hat mich einer meiner Leser über Facebook gefragt was ich davon halte Vermögen einem unabhängigen Anlageberater oder Vermögensberater anzuvertrauen oder sich zumindest in finanziellen Angelegenheiten beraten zu lassen.
Hmmm, was ich von solchen Anlageberatern halte? Eigentlich nicht besonders viel.
Wie jeder, der selbstständig im Berufsleben steht, muss auch ein unabhängiger Anlage- oder Vermögensberater über die Runden kommen und schauen wo er ganz persönlich finanziell bleibt.
Auch der Vermögensberater muss Miete zahlen und für seine Familie sorgen. Er muss sich kleiden, will ein Auto und in den Urlaub fahren und die Kosten für sein Büro und unter Umständen die Löhne für die Mitarbeiter müssen auch irgendwie reingeholt werden. Auch Anlageberater arbeiten nicht aus reiner Leidenschaft für ihren Job und das Vermögen ihrer Kunden.
Sie müssen ganz simpel auch einfach Geld für sich verdienen. Aus ihrer Sicht möglichst viel in möglichst wenig Zeit mit möglichst wenig Aufwand…. Da tickt ein Vermögensberater genau wie Du und ich. Allerhand!
Und welche Einnahmequelle steht dem Anlageberater in der Regel in erster Linie hierfür zur Verfügung? Richtig! Seine (potentiellen) Kunden! Also Du und ich…
Klar, einige unabhängige Vermögenberater geben sich große Mühe und meinen es wirklich ernst mit der Vermehrung des Geldes ihrer Kunden, aber es gibt eben nach meiner Ansicht auch unzählige Anlageberater, die einfach nur versuchen möglichst viel Geld aus ihren Kunden herauszupressen. Sie werden euch jeden Tipp geben, solange er nur für sie selbst möglichst lukrativ ist.
Dabei müsst ihr beachten, dass sich Anlageberater ihre Vergütung in der Regel nicht nur von euch erhalten, sondern von den Betreibern der Finanzprodukte die sie euch verkaufen ebenfalls eine Vermittlungsprovision erhalten. Sooo unabhängig sind sie dann vielleicht auch doch nicht… 😉
Und was bietet euch ein unabhängiger Vermögensberater dann wohl an? Na klar, die Produkte, bei denen er zusätzlich noch die höchste Vermittlungsposition und Bonuszahlung bekommt. Ja natürlich, es gibt einige rühmliche Ausnahmen…geschenkt…
Einige Vermögensberater bieten sogar an, dass sie von ihren Kunden gar keinen festen Geldbetrag nehmen, sondern ausschließlich eine Erfolgsprovision. Wow! Die müssen ja ganz schön selbstbewusst sein. Das klingt aus Marketingsicht erst einmal ganz toll! Allerdings besteht wohl gerade bei diesen Vertretern ihrer Zunft die Gefahr, dass sie besonders auf Vermittlungsprovisionen von den Betreibern der Finanzprodukte setzten und sich primär hieraus finanzieren. Die verkaufen euch dann wohl erst recht alles, ohne Rücksicht auf Verluste, solange die Provision stimmt. Falls sich das Portfolio gut entwickelt, ist die Erfolgsprovision ein nettes Zubrot. Wenn von dort nichts kommt, reichen dem Vermögensberater eben die Provisionen.
Falls ihr also mit einem unabhängigen Anlageberater zusammenarbeitet kann ich euch nur raten, zumindest alles kritisch zu hinterfragen und den Rat oder die Anlageempfehlung anhand einer zweiten Quelle zu überprüfen.
Für mich ist so etwas aber nichts.
Übrigens, die obigen Ausführungen gelten natürlich erst recht für abhängige Berater… 😉
Zum Weiterlesen:
Fast 25.000 € Ersparnis durch ein Forward Darlehen
Mein neues Haus…
D.E.A.L.: Das Konzept aus Tim Ferriss “Die 4 Stunden Woche”
Da kann ich Arkad nur zustimmen. Ich selbst interessiere mich sehr für Börse und Investmentanlagen. Ich muss gestehen, es ist meine große Leidenschaft.
Ich besuchte in meiner Freizeit Seminare und Veranstaltungen der großen Vermittlerhäuser und Fondsgesellschaften.
Wie es so geht, lernt man den Einen oder Anderen kennen und blickt sehr schnell wie das ganze läuft.
Durch mein Wissen wurde ich ganz schnell Eingestellt. Nun sollte ich auch mein Wissen bei den Kunden mit einbringen.
Ich stellte ganz schnell fest,dass meine Meinung gar nicht sooooo im Vordergrund stand, sondern ich sollte z.B. Investmentfonds der geschlossenen oder auch offenen Art an den Mann bringen.Vorallem hilft hier noch im Hintergrund die Politik.Früher war es die Lebensversichgerung. jetzt ist es der Riestervertrag. Ich behaupte das es sich bei mehr als der Hälfte aller Verträge um ein Verlustgeschäft oder um ein Nullgeschäft handelt. Hier wird die Finanzbranche am laufen gehalten.Es gilt hier hohe Provisionen zu kassieren. Vor allem die Bestandsprovisionen oder die sogenannte Managementgebühr die jährlich ausgezahlt wird, sichert dem Markler sein Brot und das nicht so knapp.
Mir wurden Schecks gezeigt von Monatsbezügen da kann man sich mal eben gerade einen Audi Q7 mit Vollausstattung bestellen.
So etwas kann und darf nicht sein.
Ich bin sofort ausgestiegen.
Gerne würde Menschen bei Ihren Geldanlagen helfen und beraten weil es mir großen Spaß macht und ich auch Erfolg dabei habe, doch ob ich mit diesem Zeitaufwand meine Familie ernähren könnte ist fraglich.
Ein Tagesgeldkonto kostet nichts. Ein Direktdepot ebenfalls nicht. Ein Banksparplan auch nichts, Versicherungen benötigt man max. 5 Stück.
Da bleibt nicht mehr viel, denkt immer daran, im Einkauf liegt der Gewinn!!! In diesem Sinne…..
Klasse Kommentar von Nik.
Es sind keine Berater, es sind Verkäufer. Basta.
Die Leute wollen aber doch auch besch…en werden. Kaum jemand hinterfragt enthaltene Gebühren und Provisionen bei Finanzprodukten. Niemand ist bereit, eine „offene“ Provision oder Gebühr für eine wirklich gute Beratung an einen echten Berater zu zahlen. Da bohrt sich jeder ein Loch ins Knie. Deshalb gibts nur eins: Sich selber schlau machen. Macht aber Mühe.
Gruß
JustDoIt
Genau JustDoIt,
Das Problem ist wirklich, dass die Leute sich nicht selber schlau machen wollen.
Sie scheuen es gerade zu. Da hört man Sachen wie z.B. „Das ist mir alles viel zu kompliziert“.
Der einfache Weg ist da natürlich zu einem Berater zu gehen, „der sich damit auskennt.“ Dass diese „Berater“ aber nur verkaufen wollen, wird dann schnell übersehen.
Das Vertrauen in solche Berater ist halt noch viel zu groß. Und wenn man dann am Ende mitbekommt, wieviel man wirklich damit verdient hat, ist es viel zu spät…
In diesem Sinne…
Gruß HL217
Mein reden Männers 😉
Was mich immer sehr wundert: warum werden die schlechten Erfahrungen mit Finanzberatern eigentlich nicht von Generation zu Generation weitergegeben? Muss denn wirklich jeder in seinen jungen Jahren die selben teueren Fehler machen? Sind die Leute zu stolz, Ihren Kindern von den eigenen Fehlern zu berichten, und Ihnen so eine Menge Verlust zu ersparen?
Viele Grüße, sparFuxx (der früher auch teure Fehler gemacht hat)
…ihr seit sehr auf die „erfolglosen“ eingeschossen. Es wird vergessen, dass einige der Zunft ein ganze Menge Leute auch ne Menge Geld bringen.
Ich gebe euch recht, bei einem Verkäufer, der sein Lohn und Brot damit verdienen muss….nur sind das wirklich professionelle, von denen ihr sprecht? NEIN
Es gibt Berater, die Leben von ihren Anlagen und Entscheidungen. Nehmen wir als Beispiel Mitblogger aus diesem Blog, wenn das Ziel erreicht und die finazielle Freiheit gekommen ist, sind doch die ERFOLGREICHEN“ nahe zu die perfekten Berater! Das Problem ist, das eine Anlage betreut werden muss und hier verlässt es die meisten KUNDEN!!
Gewinne mitnehmen, geht vielleicht noch gerade so, aber Verluste realisieren tun dann die wenigsten und wenn, dann nur einmal…weil sie dann sich nie wieder melden.
Fazit: Ich glaube wer sich 100% auf Tipps und Empfehlungen verlässt ist verloren im Haifischbecken. Wer wirklich bereit ist sich Strategie anzueignen, Fachleuten über die Schulter schaut und daraus seine Entscheidungen (gern auch nach Rücksprache) trifft kann von einem Berater nur lernen…
Hallo,
ich finde diesen Blog wirklich sehr gut. Von diesem Artikel bin ich aber leider enttäuscht. Hast du schon mal mit einem unabhängigen Anlageberater gesprochen? Ein unabhängiger Anlageberater verlangt ein Honorar von dem Kunden, welches vorher festgelegt und vereinbart wurde. Damit verdient der Berater sein Geld. Der Berater schlägt dann dem Kunden eine Lösung vor. Der Kunde muss dies dann selber realisieren, wenn er den Lösungsvorschlag umsetzen möchte (dafür trägt schließlich auch jeder die Verantwortung für sich und sein Geld selbst). Aus diesem Grund kann der Berater gar keine Provision o. ä. noch zusätzlich erhalten etc. Der Berater erfährt es ja gar nicht, ob der Kunde es realisiert hat oder nicht…. Ich hoffe ihr versteht was ich meine… Woher ich das wissen will? Ich selbst habe einen unabhängigen Anlageberater für mein eBook persönlich interviewt.
Ich finde es echt schade, dass hier Honorarberater, Makler und „Bankberater“ in einen Topf geschmissen werden und mit Behauptungen argumentiert wird. Aus diesem Grund ist dieser Berufsstand des Honorarberaters bzw. unabhängiger Anlageberater leider in Deutschland nicht gut angesehen. In anderen Ländern gibt es übrigens fast ausschließlich nur unabhängige Anlageberater.
Viele Grüße
Hallo Mia,
ich glaube nicht, dass hier alle in einen Topf geschmissen werden. Die von Dir genannten Behauptungen nenne ich übrigens Erfahrungen.
Berater, die auf Honorarbasis arbeiten, finde ich zunächst einmal interessant – dummerweise ist kaum jemand bereit hierfür zu bezahlen (siehe auch meinen Kommentar vom 05.07.2012).
Leider werden auch die von Dir genannten Berater kein wirkliches Interesse am finanziellen Erfolg ihrer Kunden haben. Der von Dir genannte Berater streicht sein Honorar ein und weiß nicht einmal ob der Kunde die Anlage tätigt. Soso. Er scheint also auch gar nicht reflektieren zu wollen, ob seine Beratung Anklang gefunden hat. Interessanter Ansatz. Dann wird ihm auch der weitere Verlauf der Anlage gleichgültig sein. Ich unterstütze (so nenne ich es einfach mal) derzeit einen Anleger, der vor einigen Jahren nicht unerhebliche Beträge in Schiffsfonds investiert hat. Die Dinger werden derzeit reihenweise notleidend mit Zwangsverkäufen und Insolvenzen. Das Geld ist weg. Einfach weg. Seitens der seriösen Anlageberater, welche vor wenigen Jahren die fetten Ausgabeaufschläge kassiert haben, gibt es keine Handlungsempfehlungen oder Tipps. Schulterzucken und Nach-mir-die-Sintflut. Oder besser: Nach-der-Provision-die-Sintflut. Es fällt schwer, für den nach diesem Muster agierenden Berufsstand eine Lanze zu brechen.
Am besten wäre IMHO eine echte erfolgsabhängige Vergütung, die vom nachhaltigen Erfolg abhängig ist – Ob es Berater gibt, die den Mut haben so etwas zu machen, weiß ich nicht. Ich kann es mir nicht vorstellen. Vielleicht kannst Du ja noch was dazu beitragen.
Gruß
JustDoIt
Hallo nochmal,
meines Erachtens wird der Begriff unabhängiger Finanzberater gar nicht bzw. falsch definiert. Siehe: Dabei müsst ihr beachten, dass sich Anlageberater ihre Vergütung in der Regel nicht nur von euch erhalten, sondern von den Betreibern der Finanzprodukte die sie euch verkaufen ebenfalls eine Vermittlungsprovision erhalten. Sooo unabhängig sind sie dann vielleicht auch doch nicht…
Aus diesem Grund habe ich auch gesagt, dass hier offenbar Makler, Bankberater und unabhängige Berater in einen Topf geschmissen werden. Aus diesem Grund habe ich den Begriff: unabhängige Beratung nochmals verständlich und klar stellen wollen.
Zu: Der von Dir genannte Berater streicht sein Honorar ein und weiß nicht einmal ob der Kunde die Anlage tätigt. Soso. Er scheint also auch gar nicht reflektieren zu wollen, ob seine Beratung Anklang gefunden hat. Interessanter Ansatz. Dann wird ihm auch der weitere Verlauf der Anlage gleichgültig sein
Nachdem der Berater dem Kunden seinen Lösungsvorschlag schriftlich mitgeteilt hat, wird ein Abschlussgespräch vereinbart bei dem alle Fragen geklärt sind. Es wird erst eine Rechnung geschrieben, wenn der Kunde zufrieden ist mit der Beratung. Aber er überprüft nicht, ob man es realisiert hat und kann somit keine Provision o. ä. erhalten. -Ich hoffe ich drücke mich verständlich aus 🙂
ZU: Seitens der seriösen Anlageberater, welche vor wenigen Jahren die fetten Ausgabeaufschläge kassiert haben, gibt es keine Handlungsempfehlungen oder Tipps. Schulterzucken und Nach-mir-die-Sintflut.
Ein unabhängiger Berater erhält ja gar keinen Ausgabeaufschlag o. ä. Er realsiert die Lösung NICHT für seine Kunden und kann demnach auch keine Provisionen etc. erhalten!!!
Ja, eine erfolgsabhängige Vergütung wäre natürlich interessant. Hier ist allerdings fraglich, ab wann eine Anlage „erfolgreich“ war und ab welchem Zeitpunkt dies gemessen werden sollte/kann 🙂
Ich wollte lediglich mit diesem (meines Erachtens leider schlecht recherchierten) Artikels den Begriff unabhängiger Finanzberater klarstellen.
Ansonsten finde ich die Artikel von mmui immer sehr gut und lese den Blog gerne.
Schlussendlich sind wir ja alle für unsere Entscheidungen für UNSER Geld selber verantwortlich. Ob man die Dienste eines unabhängigen Berater in Anspruch nehmen möchte muss jeder für sich selbst entscheiden.
Einen schönen Abend und viele Grüße
Hallo Mia,
danke für Dein Interesse an mmui und auch, dass Du hier aktiv mitpostest.
Die von Dir angesprochene Grupe von Beratern, welche einfach ein festes Beratungshonorar erhält, aber weder eine Vermittlungsprovision, noch eine Gewinnbeteiligung einstreicht gibt es zwar. Dies scheint jedoch nicht die Regel zu sein.
Meist handelt es sich bei den ‚Anlageberatern‘ um Makler für Finanzprodukte und/oder Vermögensverwalter, welche entweder Selbstständig tätig sind und/oder an Banken und Versicherungen angeschlossen sind.
Vielleicht habe ich die Feinheiten nicht genug herausgearbeitet (was mal passiert), die Grundaussage behalte ich jedoch bei.
Gruß,
Arkad