Bodo Schäfer, Jahrgang 1960, machte sich in den 90er Jahren einen Namen als selbsternannter „Moneycoach“. Sein Buch „Der Weg zur finanziellen Freiheit“ wurde ein Bestseller und hat viele Leser inspiriert, sich mit dem Thema Geldanlage und individueller Vermögensvorsorge zu beschäftigen. Bodo‘s Seminare lockten Tausende in die Hallen und dies, obwohl Bodo Schäfer teils über 1000 € Teilnahmegebühr aufrief.
Bodo Schäfer selbst dürfte somit auf jeden Fall finanziell frei geworden sein. Glückwunsch Bodo! Zumindest Du scheinst alles richtig gemacht zu haben. Und sonst? Wie steht es um Bodo? Was ist sonst zu ihm zu sagen. Ist er nun ein erleuchteter Finanzguru, welcher in der Welt positiv wirkt oder ist er ein Scharlatan und alles ist Mogelei?
Diese Frage ist sicher nicht so einfach und pauschal zu beantworten. Betrachten wir zunächst Bodo Schäfers Werdegang. Die Vergangenheit von Bodo scheint so schillernd zu sein, wie Bodo Schäfer selbst und nichts genaues weis man nicht…
Schäfer behauptet, in den USA die High School absolviert zu haben und fest scheint zu stehen, dass Bodo Schäfer später versucht hat Jura zu studieren, dabei aber scheiterte. Er soll sich dann in den USA als Import/Export-Händler versucht haben und dabei ebenfalls erfolglos geblieben sein, sodass die Unternehmung vom lieben Bodo ein Fall für Chapter11, also für den Insolvenzverwalter wurde.
Dann kommt das von Schäfer behauptete „Erleuchtungs-event“. Bodo behauptet nämlich, er habe dann einen Finanzcoach gefunden, welcher Bodo in die Geheimnisse des reich werdens einweihte und ihm den Weg zur finanziellen Freiheit beschrieb. Bodo’s Finanzcoach soll der amerikanische Öl-Multimillionär Pena gewesen sein. Laut Schäfer hat Pena ihn für ca. zwei Jahre als Mentor begleitet. Während dieser Zeit sei Bodo dann in finanzieller Hinsicht gereift…
Dumm ist allerdings, dass dear Mr. Pena laut einem Bericht des Fernsehmagazins „PlusMinus“ hiervon gar nichts weiß (*erschreckt guck*)… …laut PlusMinus hat Schäfer für Pena einmal sieben Wochen (!) als Übersetzer gejobbt und wurde dann gefeuert…. dies kann man jetzt glauben oder bewerten wie man will….
Anyway, ein paar Jährchen später tauchte Bodo dann in Deutschland auf, versuchte sich als ‚Moneycoach‘ und füllte die Hallen. Später, bzw. während dessen, schrieb er dann einige Finanzbücher in denen er Wege aufzeigt, um finanziell unabhängig, bzw. finanziell frei zu werden.
Schäfer verkündet dabei nach meiner Meinung wenig Spektakuläres und schon gar nichts Neues. Die Finanzlehren, welche von Schäfer verbreitet werden sind ein alter Hut. Nach meiner Kenntnis wurden sie im Wesentlichen schon in den 30er Jahren in den USA in dem Bestseller „Der reichste Mann von Babylon“ zu Papier gebracht. Was weiß, was davor noch veröffentlicht wurde. Gewürzt werden die Vorträge von Bodo Schäfer dann noch mit ein wenig „Chaka Du schaffst das“ Slogans, bzw. „Man ist, was man isst“, bzw. „Benimm Dich reich, dann wirst Du reich“, bzw. Arbeite an Deiner Persönlichkeit. Ach ja, und lerne schnell zu lesen!
In den ursprünglichen Erläuterungen zum Thema finanzieller Freiheit schlug Schäfer dann vor, einfach 7.500,00 DM (ja, damals waren es noch Mark) über 7 Jahre zu 12% (!) Zinsen anzulegen und schon hat man in / Jahren seine erste Million. Ein Klacks! Ach ja und klar, eine der Hauptmassages: „Such Dir auf jeden Fall einen COACH!!!!!!“ Ob er wohl an sich selbst und die Seminargebühren für sein Coaching denkt? (*fett-grins*)
Klingt die obige Beschreibung nun zu kritisch, zuuuuuu negativ? Nun, nach meiner Meinung hat Schäfer wirklich nix Neues erfunden und in finanzwissenschaftlicher Sicht keine neuen Erkenntnisse geschaffen und somit sicher nicht das Rad neu erfunden oder etwas überaus Geniales geleistet. Ich persönlich glaube auch nicht, dass es irgendjemanden gibt, der wirklich wegen (und nicht trotz) Bodo Schäfer reich oder zum Millionär geworden ist.
Trotzdem ist es meine Überzeugung, dass Bodo positiv zu bewerten ist. Etwas kann er denn doch…. ich halte ihn nämlich für einen exzellenten Selbstdarsteller und Selbstvermarkter, der viele, viele Leute erreicht hat.
Er hat sicherlich einen Beitrag dafür geleistet, dass sich viele Leute mit Geld, Finanzen, Altersvorsorge, etc. beschäftigt haben und vielleicht einige vorteilhafte Weichen gestellt haben. Dies ist auch ein Verdienst!
Dass Schäfer sich dabei selbst die Taschen vollgemacht hat, sei ihm vergönnt. Überhaupt, man muss Gönnen können und sollte nicht nachkarten.
Bodo, ich finde Dich eigentlich ganz cool und Du hast sicherlich auch Deine Verdienste. Ich persönlich finde es auch cool, dass Bodo predigt, man solle über jede Ausgabe 2 mal nachdenken, oder dass die meisten Millionäre keinen Anzug für über 999 Mark haben, dass Bodo dann aber selbst Maßanzüge und Maßhemden trägt und sich gerne mit Bentley und Luxusührchen ablichten lässt. Auch die immer wieder aufkommenden süffisanten Anwürfe wegen der Insolvenz der von Ihm mitbegründeten Schäfer Coaching Firma finde ich höchst unterhaltsam….
Bodo ist für auf jeden Fall ein Großer oder wie „C“ sagen würde: Ein Silberrücken… Irgendwie ist am ihn was dran, auch wenn ich wirklich nie, nie und noch einmal nie Geld für eines seiner Seminare ausgeben würde…
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“Er hat sicherlich einen Beitrag dafür geleistet, dass sich viele Leute mit Geld, Finanzen, Altersvorsorge, etc. beschäftigt haben und vielleicht einige vorteilhafte Weichen gestellt haben. Dies ist auch ein Verdienst!” – 100% Zustimmung.
Ich habe es hier schon einmal irgendwo geschrieben: Man mag über Bodo Schäfer denken wie man will. Wenn ich sein “finanzielle Freiheit in sieben Jahren” nicht gelesen hätte, wäre in meinem Leben einiges anders gelaufen. Natürlich hat es z. B. im Vergleich zum Buch “Richest man in Babylon” nicht wirklich neue Erkenntnisse gegeben. Der Unterschied damals war jedoch, dass nicht die uralte Schwarte von George Clason sondern die von Schäfer die Bestsellerlisten anführte. Ich wäre sonst nie an die so genannten Binsenweisheiten herangeführt worden und hätte wie gefühlte 98% der Bevölkerung wahrscheinlich das ganze Einkommen immer fröhlich verballert. Insofern sehe ich Schäfers Buch “Der Weg zur finanziellen Freiheit” nicht nur als warmen Aufguss sondern auch als eine neue Chance für die Leserschaft.
Ach übrigens: Ist schon länger als sieben Jahre her, dass ich das Buch gelesen habe. Finanziell frei bin ich immer noch nicht. Die 12%-Anlage suche ich schon gar nicht mehr. Coaches habe ich in minimalistischem Rahmen sogar schon gefunden. Aber eines habe ich bereits jetzt erreicht: Den Willen zur Unabhängigkeit zu haben, mich nicht mit den gegebenen Situationen zufrieden zu geben, nicht anderen die Schuld am Nichterfolg zu geben, permanent zu rühren und zu arbeiten um Einkommen zu generieren, Spaß am Leben zu haben und auch mal “Kohle auf den Kopf hauen können”. Wahrscheinlich alles Eigenschaften, die nur geweckt werden mussten. Aber das hat Schäfer dann immerhin geschafft… Für mich waren es gut angelegte 20 Mark.
Es war nicht alles schlecht
Gruß
JustDoIt
Die Art von Bodo hört sich sehr nach Harv Eker an. Nur den hab ich schon live erlebt und solche “Chaka” Veranstaltungen bringen wirklich viel, wenn man sich darauf einlässt.
Geschichten erfinden find ich allerdings extrem uncool. Das geht einfach nicht. Es gibt ja Unmengen von Motivationscoaches, besonders in den USA, die auch eine Menge Geld kosten. Klar wird nicht jeder erfolgreich, der dort hin geht. Für einzelne Personen ist so eine Veranstaltung aber sicherlich genau das, was den Erfolg bringt. Vielleicht auch besonders bei den naiven Leuten, weil die einfach nicht daran glauben wollen, dass Sie versagen könnten. Und das allein macht viele Menschen schon erfolgreich.
Jip, ich bitte auch darum, mich nicht falsch zu verstehen. Ich stehe Schäfer grundsätzlich eher positiv gegenüber…
Bodo Schaefer schreibt eigentlich nur das , was schon in ” der reichste Mann von Babylon ” steht, nur moderner. Aber er hat eine wahnsinnig gute Marketing Abteilung. Punkt .Das wars auch schon.
Das Buch von Dirk Müller ” Crashkurs ” ist ebenfalls sehr gut, steht aber teilweise in Widerspruch mit Bodo.
Wirklich empfehlen, um etwas für sich selber mitzunehmen kann ich eigentlich jedes Buch über Familienchroniken, bzw -dynastien. Wie Rothschild, Krupp, Thyssen, Flick aber auch das Buch voi00 Jahrhundert kann mann aber bequem auf heute portieren )…und für Lebensweisheiten natürlich alles vom guten alten Kostolany.
Bodo Schaefer schreibt eigentlich nur das , was schon in ” der reichste Mann von Babylon ” steht, nur moderner. Aber er hat eine wahnsinnig gute Marketing Abteilung. Punkt .Das wars auch schon.
Das Buch von Dirk Müller ” Crashkurs ” ist ebenfalls sehr gut, steht aber teilweise in Widerspruch mit Bodo.
Wirklich empfehlen, um etwas für sich selber mitzunehmen kann ich eigentlich jedes Buch über Familienchroniken, bzw -dynastien. Wie Rothschild, Krupp, Thyssen, Flick aber auch das Buch von Ogger ” Kauf dir einen Kaiser ” handelt von den Fuggern( spielt im 1500 Jahrhundert kann mann aber bequem auf heutige Finanzkriese portieren )…und für Lebensweisheiten natürlich alles vom guten alten Kostolany.